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Typische Narzissmus Symptome – das Problem mit dem Selbstbild

Lesezeit von 7 Minuten
<strong>Typische Narzissmus Symptome – das Problem mit dem Selbstbild</strong>

Schon wieder führt sich dein Freund als Sunnyboy und Alpha-Tier auf, und wie so oft bist du genervt. Dabei kennst du ihn doch und weißt, dass er immer im Mittelpunkt stehen muss. Ist ja auch cool, der Typ. Sympathisch, selbstbewusst – aber eben ein Bestimmer. Oder sind das womöglich Narzissmus Symptome? Manchmal kann er ein rücksichtsloser Egoist sein.

Hier lernst du die typischen Narzissmus-Symptome kennen und kannst deine Freunde, Kollegen und auch dich selbst genauer beobachten. Aber denk daran, dass nicht jeder Mensch mit narzisstischen Zügen gleich ein Ekel sein muss.

Narzissmus und seine Bedeutung in der modernen Gesellschaft

In der Politik, in deinem beruflichen und privaten Umfeld grassiert anscheinend der Narzissmus. Ständig triffst du auf selbstverliebte Menschen, die Applaus einheimsen wollen. Aber nicht immer sind die Narzissmus-Symptome ein Zeichen für eine echte narzisstische Persönlichkeitsstörung. Meistens stehst du nur jemandem gegenüber, der mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung haben will.

Arrogant oder selbstbewusst, das lässt sich nicht immer auf den ersten Blick unterscheiden. Wer mit Kritik umgehen kann, hat tatsächlich ein starkes Selbstwertgefühl. Wenn jemand empfindlich oder sogar aggressiv reagiert, ist das schon eher ein Symptom für Narzissmus.

Immer mehr Menschen arbeiten an ihrer perfekten Selbstdarstellung. Models sind superschlank und haben eine makellose Haut. Im Unternehmen möchte jeder noch weiter nach oben – schließlich ist beruflicher Erfolg ein Muss. Manchmal kommt es dir so vor, als ob der Narzissmus eine logische Konsequenz der gesellschaftlichen Ansprüche ist. Sicherlich gibt es einen berechtigten Egoismus, aber was nutzt der persönliche Vorteil, wenn so viele andere Menschen darunter leiden?

Was ist Narzissmus?

Das Verständnis für die Narzissmus-Symptome basiert auf der Definition und Diagnose von Narzissmus. Im Allgemeinen steht der Begriff Narzissmus für Selbstverliebtheit, oft auch für Selbstüberschätzung. Typische Narzissten sind rücksichtslos und egozentrisch. Durch ihr extrem positives Selbstbild prallt jede Kritik von ihnen ab.

Die Selbstliebe kann gelegentlich vorteilhaft sein, denn sie stärkt das Selbstwertgefühl. Das Problem ist, dass Narzissmus oft mit negativen Eigenschaften einhergeht. Es fehlt an Empathie und Rücksicht.

Bei einem normal ausgeprägten, gesunden Narzissmus ist die Identität stark entwickelt, ohne dass die Liebesfähigkeit verloren geht. Das heißt, dass Aggressivität und liebevolle Gefühle ausbalanciert sind. Die starke Ich-Bezogenheit bleibt im Rahmen, ebenso wie die Narzissmus-Symptome.

Der pathologische Narzissmus schränkt hingegen die sozialen Fähigkeiten ein. Außerdem treten die Narzissmus-Symptome hier noch deutlicher hervor. Bei einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung steht das idealisierte Selbstbild im Vordergrund. Dankbarkeit, Zärtlichkeit und das Interesse an anderen Menschen fehlen jedoch.

Die folgenden drei Kategorisierungen zeigen, wie unterschiedlich Narzissmus aussehen kann:

  1. Der grandios-maligne (bösartige) Narzissmus geht mit aggressivem, antisozialem und oft paranoidem Verhalten einher.
  2. Der vulnerabel-fragile Narzissmus ist eine untypische Form, denn die Betroffenen wirken verletzlich, komplexbeladen und depressiv.
  3. Exhibitionistischer (offener) Narzissmus wirkt selbstbewusst, aber auch arrogant, und zeigt sich sehr wettbewerbsorientiert.
Narzisstische Persoenlichkeitsstoerung

Hauptmerkmale von Narzissmus: Symptome und Verhaltensweisen

Bei manchen Menschen fallen die Narzissmus-Symptome sofort ins Auge – sie strotzen nur so vor Überlegenheit und Selbstliebe. Aber manchmal ist es schwieriger, Narzissmus zu erkennen. Der Wunsch nach Bestätigung und Lob kann auch andere Gründe haben.

Typische Narzissmus Symptome und Merkmale:

  • Übertreibungen bei der eigenen Leistungsbewertung,
  • Überschätzen des Selbstbildes,
  • Gefühl der Unvergleichbarkeit und Einmaligkeit,
  • Wunsch nach ständiger Bewunderung,
  • extreme Erwartungs- und Anspruchshaltung,
  • Fantasien über zukünftige Erfolge,
  • Vorteilsnahme zum Erreichen der persönlichen Ziele,
  • Ausnutzen anderer Menschen,
  • fehlendes Einfühlungsvermögen,
  • Neid und der Wunsch, andere neidisch zu machen,
  • hochmütiges und arrogantes Verhalten.

Diagnose von narzisstischer Persönlichkeitsstörung

Neben den Narzissmus Symptomen sind verschiedene Kriterien für die Untersuchung und Diagnose relevant. So können einige Persönlichkeitseigenschaften stärker ausgeprägt sein und andere etwas weniger auffallen. Die wichtigsten Kennzeichen für Narzissmus sind:

  • Anspruch auf Autorität und damit verbundenes Führungsdenken,
  • Hang zur übertriebenen Selbstdarstellung,
  • ausnutzendes, manipulatives Verhalten.

Abhängig von der Ausprägung dieser Eigenschaften handelt es sich um einen gemäßigten oder pathologischen Narzissmus.

Bei der Diagnose einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Dieser krankhafte Narzissmus zeigt sich in einem übertriebenen Selbstwertgefühl, einem extremen Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und manchmal auch Machtfantasien.

Die Narzissmus-Symptome können sehr vielschichtig sein und sich teilweise widersprechen. Einige Narzissten sind hinter ihrer aufgesetzten Selbstsicherheit sehr labil, verletzlich oder leiden unter Persönlichkeitsstörungen oder Depressionen.

Auswirkungen von Narzissmus auf Beziehungen: Dynamiken und Herausforderungen

Die ganze Welt soll sich um den Narzissten und Egoisten drehen. Das bedeutet, dass diese Leute ihre Partner in ihre oft verquere Lebensvorstellung hereinziehen. Alle anderen müssen Verständnis für die Wünsche haben. Wer etwas dagegen hat, ist raus.

Gerade beim echten, pathologischen Narzissmus scheint eine dauerhafte, liebevolle Beziehung gar nicht möglich zu sein. Doch nicht immer weisen die charakteristischen Narzissmus-Symptome auf eine krankhafte Ausprägung hin.

Das Leben mit einem „normalen“ Narzissten ist gelegentlich anstrengend, aber es hat auch Vorzüge. Die Alpha-Menschen mit ihrer eingebildeten Stärke investieren oft viel in die Beziehung. Ein spannender Abenteuerurlaub, ein besonderes Geschenk, interessante Erlebnisse – das alles gehört für sie mit dazu. Und auch sexuell läuft es gut, schließlich gibt der selbstverliebte Partner immer sein Bestes.

Narzisstischer Mann gilt als perfekter Beschützer

Ein narzisstischer Mann gilt als der perfekte Beschützer für Frauen. Die narzisstische Frau verwöhnt ihren Mann auf jede erdenkliche Weise.

Allerdings löst Kritik immer einen großen Konflikt aus. Wie kann der Partner nur so undankbar sein? Der Narzisst hat doch alles richtig gemacht! Das Problem ist, dass selbstverliebte Menschen ihren Lebenspartner oft stark beeinflussen. So merken die Partner der Narzissten erst spät, wie sehr sie sich selbst und ihre Wünsche verleugnen.

Auch bei einer Trennung treten Probleme auf. Wenn die nach außen hin perfekte Beziehung zu Ende geht, zeigt sich der große Riss. Von Manipulation und emotionaler Erpressung ist dann die Rede. Einige Narzissten werden richtig aggressiv, wenn sie ihre Perfektion zusammenbrechen sehen. Andere geraten in eine depressive Phase und fühlen sich am Boden zerstört.

Ursachen von Narzissmus: Genetik, Umwelt und Kindheitserfahrungen

Narzissmus Ursachen – die Forschungen zu diesem Thema stehen noch am Anfang. Affektive Störungen sind möglicherweise genetisch bedingt, doch die Wissenschaft geht davon aus, dass vor allem die Umwelteinflüsse und Erziehung eine narzisstische Persönlichkeitsstörung auslösen.

  • Wer in schwierigen Familienverhältnissen aufwächst, wird zum Selbstschutz narzisstisch. So lassen sich negative Emotionen wie Angst und Unsicherheit besser ausblenden.
  • Manche Kinder haben eine Sonderrolle: Die Eltern behandeln sie besonders aufmerksam und überschätzen sie. Das Kind übernimmt diese Einschätzung und entwickelt sie später weiter.
  • Bei einer Vernachlässigung erfährt ein Kind eine starke Abwertung und bildet sich ein, alles alleine zu schaffen.
  • Für einige Eltern zählen nur gute Leistungen. Die Kinder, die diese Ansprüche erfüllen, fühlen sich großartig und allmächtig.
  • Eine Traumatisierung in der Kindheit kann Bindungsängste auslösen oder die mentalen Fähigkeiten beeinträchtigen.
  • Negative Erfahrungen mit anderen Menschen verunsichern Kinder und junge Erwachsene, die daraufhin ein möglichst starkes Selbstbild aufbauen.

Bewältigungsstrategien für Betroffene und Angehörige

Der Umgang mit narzisstischen Verhaltensweisen ist für die Betroffenen und ihre Familien eine große Herausforderung. Dabei geht es nicht nur darum, die Narzissmus Symptome zu erkennen. Wichtiger ist es, richtig zu reagieren und sich selbst nicht zu sehr zurückzunehmen.

In einer narzisstischen Beziehung rückt der ruhigere Partner schnell in den Hintergrund oder wird sogar zum Spielball des Narzissten. Damit das Verhältnis nicht zu unausgewogen wird, braucht der Partner des Narzissten ein ausreichend starkes Selbstwertgefühl.

Eigenständigkeit ist unverzichtbar

Oft sind die Menschen, die einen Narzissten begleiten, sehr hilfsbereit. Sie ordnen sich unter und halten sich zurück. Das bedeutet aber auch, dass sie selbst kaum Hilfe von dem narzisstischen Partner bekommen. Eigenständigkeit ist also unverzichtbar.

Für die Bewältigung der typischen Probleme mit Narzissmus ist außerdem viel Geduld nötig. Die Launen eines Narzissten sind nicht immer leicht zu ertragen. Der erfreut sich an manchen Tagen mit Lobeshymnen an sich selbst und fordert in anderen Phasen viel Aufmerksamkeit und Zuspruch.

Unterstützung einerseits und konstruktive Kritik andererseits – wer auch in Stresssituationen eine gute Balance behält, hat sich für die Partnerschaft mit einer narzisstischen Person qualifiziert.

Therapieoptionen bei narzisstischer Persönlichkeitsstörung: Behandlungsansätze und Ziele

Narzissmus Symptome im gemäßigten Maße lassen sich mithilfe eines Coachings überwinden, eventuell auch im Rahmen einer Paartherapie. Doch pathologischer Narzissmus lässt sich nur schwer behandeln. Das liegt daran, dass die Betroffenen mit ihrer übertriebenen Selbstliebe die eigenen Schwächen nicht sehen.

Bisher gibt es keine Therapien speziell für narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Grundsätzlich geht es bei einer Psychotherapie darum, das Selbstbild aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen und die eingeschliffenen Glaubenssätze zu überdenken. Dadurch sollen die narzisstischen Handlungen nachlassen.

Wichtige Elemente der Therapie:

  • Arbeit am Umgang mit den eigenen negativen Gefühlen,
  • Verbesserung der Beziehungsfähigkeit,
  • Steigerung der Interessen – an anderen Personen und Themen,
  • Aufhalten des Um-sich-selbst-Kreisens.

Zu dem gezielten Ansatz zur Behandlung von Narzissmus gehört die Fragestellung, ob eventuell weitere psychische Erkrankungen vorliegen. Vor allem bei ernsthaften Persönlichkeitsstörungen ist eine Abgrenzung sinnvoll.

Die Bewältigungsstrategien zielen darauf ab, das narzisstische Verhalten abzumildern. Das steigert die Lebensqualität aller Betroffenen. Im Rahmen einer Psychotherapie nähern sich die Narzissten ihren Angehörigen und Bekannten an. Ihre Selbstwahrnehmung wird realistischer und sie merken bald, dass sie keine Angst vor Kritik haben müssen.

Fazit: Erkennen von Narzissmus Symptomen als erster Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität

Bist du süchtig nach Aufmerksamkeit? Oder ist es dein Partner, der dir mit seinem dominanten Verhalten Sorgen macht? Der Narzissmus kann viele Gesichter haben. Der kostenlose Beziehungstest hilft dir bei der Selbsterkenntnis. So siehst du, wo du wirklich stehst. Zudem erfährst du, wie du eine Beziehung auf Augenhöhe kreierst, negative und wiederholende Muster in Beziehungen auflöst, aber auch eine Vision für eine erfüllte Partnerschaft in der Zukunft erschaffst! 

Die Arbeit an deiner eigenen Persönlichkeit lässt dich wachsen – und macht dich auch für den empathischen Umgang mit anderen Menschen stark. So lernst du allmählich, auch mit Narzissten freundschaftlich oder sogar liebevoll umzugehen.

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